Der Abt muss sich sehr darum sorgen und mit Gespür und großem Eifer danach streben, dass er keines der ihm anvertrauten Schafe verliert. Er sei sich bewusst, dass er die Sorge für gebrechliche Menschen übernommen hat, nicht die Gewaltherrschaft über gesunde.
Benediktsregel, Kapitel 72
Christus
Christus sollen sie überhaupt nichts vorziehen. Er führe uns gemeinsam zum ewigen Leben.
Benediktsregel, Kapitel 58
Aufnahme
Siehe das Gesetz, unter dem du dienen willst; wenn du es beobachten kannst, tritt ein, wenn du es aber nicht kannst, geh in Freiheit fort.
Benediktsregel, Kapitel 19
Haltung beim Gottesdienst
Beachten wir also, wie wir vor dem Angesicht Gottes und seiner Engel sein müssen, und stehen wir so beim Psalmensingen, dass Herz und Stimme in Einklang sind.
Benediktsregel, Kapitel 48
Untätigkeit
Kranken oder empfindlichen Brüdern werde eine passende Beschäftigung oder ein geeignetes Handwerk zugewiesen; sie sollen nicht müßig sein.
Benediktsregel, Kapitel 31
Ein gutes Wort
Kann der Zellerar einem Bruder nichts geben, dann schenke er ihm wenigstens ein gutes Wort. Es steht ja geschrieben: „Ein gutes Wort geht über die beste Gabe.“ (Sir 18,17)
Benediktsregel, Kapitel 63
Rangordnung
Wer zum Beispiel zur zweiten Stunde ins Kloster kam, muss wissen, da er jünger ist als jener, der zur ersten Stunde des Tages gekommen ist, welches Alter oder Stellung er auch haben mag.
Benediktsregel, Kapitel 52
Haus des Gebetes
Das Oratorium sei, was sein Name besagt, Haus des Gebetes. Nichts anderes werde dort getan oder aufbewahrt.
Benediktsregel, Kapitel 3
Ratgeber
Der Abt soll den Rat der Brüder anhören und dann mit sich selbst zu Rate gehen. Was er für zuträglicher hält, das tue er.
Dass aber alle zur Beratung zu rufen seien, haben wir deshalb gesagt, weil der Herr oft einem Jüngeren offenbart, was das Bessere ist.
Benediktsregel, Kapitel 68
Auftrag
Wenn einem Bruder etwas aufgetragen wird, das ihm zu schwer oder unmöglich ist, nehme er zunächst den erteilten Befehl an, in aller Gelassenheit und Gehorsam.
Benediktsregel, Kapitel 53
Hilfe
Doch nicht nur hier, sondern für alle Aufgabenbereiche im Kloster gelte der Grundsatz: Wer Hilfe braucht, soll sie erhalten; wer jedoch frei ist, übernehme gehorsam jeden Auftrag.
Benediktsregel, Kapitel 43
Das Zeichen
Hört man das Zeichen zum Gottesdienst, lege man sofort alles aus der Hand und komme in größter Eile herbei, allerdings mit Ernst, um nicht Anlass zur Albernheit zu geben. Dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden.
Benediktsregel, Kapitel 64
Maß des Abtes
So halte der Abt in allem Maß, damit die Starken finden, wonach sie verlangen, und die Schwachen nicht davonlaufen.
Besonders wahre er in allem die vorliegende Regel.
Benediktsregel, Kapitel 39
Übersättigung
War die Arbeit einmal härter, liegt es im Ermessen und Zuständigkeit des Abtes, etwas mehr zu geben, wenn es gut tut.
Doch muss vor allem Unmäßigkeit vermieden werden; und nie darf sich bei einem Mönch Übersättigung einschleichen.
Benediktsregel, Kapitel 48
Bete, arbeite und lies
Müßiggang ist der Seele Feind. Deshalb sollen die Brüder zu bestimmten Zeiten mit Handarbeit, zu bestimmten Stunden mit heiliger Lesung beschäftigt sein.
Benediktsregel, Kapitel 66
Klosteranlage
Das Kloster soll, wenn möglich, so angelegt werden, dass sich alles Notwendige, nämlich Wasser, Mühle und Garten, innerhalb des Klosters befindet und die verschiedenen Arten des Handwerks dort ausgeübt werden können.
Benediktsregel, Kapitel 73
Regel als Anfang
Wenn du also zum himmlischen Vaterland eilst, wer immer du bist, nimm diese einfache Regel als Anfang und erfülle sie mit der Hilfe Christi. Dann wirst du schließlich unter dem Schutz Gottes zu den oben erwähnten Höhen der Lehre und der Tugend gelangen. (Amen.)
