Die Benediktiner
Abt und Abtei
Eine Abtei ist ein Kloster, dem regulär ein Abt oder eine Äbtissin vorsteht.
Nach der Eigenart und Fassungskraft jedes einzelnen soll der Abt sich auf alle einstellen und auf sie eingehen. So wird er an der ihm anvertrauten Herde keinen Schaden erleiden, vielmehr kann er sich am Wachsen einer guten Herde freuen.
Benediktsregel, Kapitel 2
Die Abtei
Obwohl seit Jahrhunderten die Mönchsregel des heiligen Benedikt für alle Klöster gilt, prägt sich das Ordensleben doch in jedem Kloster etwas anders aus.
Das liegt nicht nur an den jeweils verschieden gearteten Lebensverhältnissen und Arbeitsgebieten, sondern auch an der jedem Haus eigentümlichen Atmosphäre und Tradition. Dazu kommen die landschaftliche Prägung, das Klima, die Zusammensetzung eines Konvents und nicht zuletzt die Persönlichkeit des Abtes.
Was alle gemeinsam bindet, ist die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche und ihrem Glaubensgut, der Ruf zum Mönchtum und das Leben in einer vorgegebenen Gemeinschaft, in der alle Mönche mit ewigen Gelübden gleichgestellt sind.
Der Abt
Das Wort kommt aus dem Aramäischen und heißt „Vater“. In der Mönchsregel handelt bereits das 2. Kapitel ausführlich von ihm, wie der Abt sein soll. Wörtlich heißt es da: „Der Glaube sieht in ihm den Stellvertreter Christi im Kloster.“ Benedikt zitiert dazu Paulus (Röm. 8,15): „Ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba – Vater“ ; was hier auf Gott bezogen wird, gilt analog auch für den Abt, der der geistliche Vater der klösterlichen Gemeinschaft ist. Von ihm leitet sich auch die Benennung des Klosters ab: die „Abtei“.
Wenn wir die Geschichte der Benediktiner betrachten, so sehen wir, wie immer wieder entscheidende Impulse von den jeweiligen Äbten ausgehen: in erster Linie vom hl. Benedikt selbst, der nach ihm benannten Regel; dann von den bedeutenden Äbten der Kirchengeschichte.
Über die kirchenrechtlich fixierte „ordentliche Vollmacht zur Leitung eines Klosters“ als „höherer Ordensoberer“ hinaus hat der Abt die maßgebliche Verantwortung für die geistliche Atmosphäre der ihm anvertrauten Gemeinschaft. Sie soll ja nicht nur das Gesetz der Regel erfüllen, sondern den Geist des Mönchtums je und je neu ausschöpfen. Die äbtliche Autorität ist daher letztlich geistlich, eine „sanfte Gewalt“, wie es die Gewalt Christi selber war. Die kirchliche Weihe, die der Abt empfängt, bestätigt und anerkennt die damit verbundene Vollmacht.
HEILIGENZITATE
Meine erste Morgenstunde gehört dem Herrn.
Das Tagwerk, das er mir aufträgt, das will ich in Angriff nehmen, und Er wird mir die Kraft geben, es zu vollbringen.
Ich nehme, was kommt, und bitte nur, dass mir die nötigen Fähigkeiten dazu gegeben werden.
Teresia Benedicta a Cruce OCD (Edith Stein)