Regel des Hl. Benedikt
Der wöchentliche Dienst in der Küche
Die Brüder sollen einander dienen. Keiner werde vom Küchendienst ausgenommen, es sei denn, er wäre krank oder durch eine dringende Angelegenheit beansprucht; denn dieser Dienst bringt großen Lohn und lässt die Liebe wachsen. Den Schwachen aber gebe man Hilfe, damit sie ihren Dienst verrichten, ohne traurig zu werden. Überhaupt sollen alle je nach Größe der Gemeinschaft und nach den örtlichen Verhältnissen Hilfe bekommen.
Ist die Gemeinschaft größer, sei der Cellerar vom Küchendienst ausgenommen, ebenso wer, wie gesagt, durch wichtigere Angelegenheiten beansprucht ist. Die übrigen Brüder sollen einander in Liebe dienen.
Wer den Wochendienst beendet, soll am Samstag alles reinigen und die Tücher waschen, mit denen sich die Brüder Hände und Füße abtrocknen. Die Brüder, die den Wochendienst beginnen und die ihn beenden, sollen allen die Füße waschen. Die benutzten Geräte sollen dem Cellerar sauber und unbeschädigt zurückgegeben werden. Der Cellerar aber übergebe sie dem weiter, der den Dienst antritt. So weiß er, was er gibt und was er zurückhält.
Die Wochendiener sollen (an Fasttagen) vor der einzigen Mahlzeit über das festgesetzte Maß hinaus etwas zu trinken und Brot erhalten, damit sie ihren Brüdern zur Stunde der Mahlzeit ohne zu Murren und besondere Mühe dienen können. An Festtagen müssen sie bis zum Schluss warten.
Die Brüder die den Wochendienst beginnen und die ihn beenden, sollen sich am Sonntag gleich nach dem Morgenlob im Oratorium tief vor allen verbeugen und um das Gebet für sich bitten. Wer den Wochendienst beendet, spreche folgenden Vers: „Gepriesen bist du Herr unser Gott, du hast mir geholfen und mich getröstet.“ (Dan 3,52; Ps 86,17) Hat er dreimal so gesprochen und den Segen zum Abschluss seines Dienstes empfangen, folgt, wer den Dienst beginnt und spricht: „O Gott, komm mir zu Hilfe, Herr, eile mir zu helfen.“ (Ps 70,2) Auch diesen Vers wiederholen alle dreimal; dann empfängt der Bruder den Segen und beginnt seinen Dienst.